AI WEEK Frankfurt | Limited Edition

von Moritz Gemmerich

Als ich vor einigen Wochen mit Sebastian Heinz, CEO von statworx und dem AI HUB Frankfurt zu einer möglichen Partnerschaft bei der AI WEEK Frankfurt 2023 gesprochen hatte, kam von ihm der Vorschlag, das Event nicht nur als Grafikpartner zu unterstützen, sondern auch die Weinetiketten für die Magnumflaschen des Weinguts Dreissigacker zu gestalten. AI WEEK, ein realer GenAI-Anwendungszweck, bei dem man mal richtig was probieren kann? Natürlich hatten wir Lust! Die Ergebnisse für den Riesling des Weingut Dreissigackers kann man unten sehen.

Spannend 👉 Der Weg zu diesem Ergebnis war anders als erwartet. Denn ganz schnell stellte sich die Frage: Was soll eigentlich dabei rauskommen, wenn die Möglichkeiten durch GenAI quasi unendlich sind? Folgende drei Dinge nehmen wir aus diesem Projekt mit:

1. Konzeptionelles Design vs. KI-Output 🤖
Als Designer lernt man, dass gute Gestaltung immer auf einem durchdachten Konzept basiert. Jedes Detail sollte zu begründen sein. Denn nur so wird das kommuniziert, was richtig und wichtig ist. Prompts zu schreiben, die ein durchgängiges Konzept erkennen lassen und trotzdem die Zufälligkeiten der Ergebnisse zu akzeptieren, verändert die bisher gelernte Denkweise zu Gestaltung grundlegend.

2. Rundes Konzept vs. Kundenerwartung 🤹‍♂️
Natürlich kann man Prompts schreiben, die das durchdachte Konzept des Gestalters sehr genau wiedergeben. In diesem Projekt haben wir aber festgestellt, dass die Erwartungen auf Kundenseite aktuell noch die sind, das GenAI-Output auch gerne nach AI aussehen soll. Diese Erwartungshaltung erzeugt ganz neue Gespräche und erfordert einen anderen Umgang mit Gestaltung und der Kommunikation darüber. Spannend wird, wie sich diese Erwartungen entwickeln werden.

3. Sorgfältig kuratierte Ergebnisse sind das A und O 🔎
Die Ergebnisse aus GenAI Tools wie Midjourney können schnell begeistern, denn sie sprengen oft jede Erwartung an das, was man visuell erwartet hat. Positiv wie negativ. Neben ausgefeilten Prompts, die auf einem schlüssigen Konzept basieren und der Akzeptanz für die Zufälligkeiten, die entstehen können, muss deshalb immer auch sorgfältig beurteilt werden, ob die Ergebnisse dem Konzept folgen, oder nur „geil aussehen“. Denn sonst verkommt gute Gestaltung, die immer etwas kommuniziert, zu einer Flut an verwirrendem visuellem Input.

Die Visuals aus Midjourney mussten natürlich noch in Photoshop nachbearbeitet werden. Und ganz klassisch „per Hand“ gestaltet haben wir die Etiketten dann am Ende natürlich auch. 😊

Ich persönlich finde es super spannend, wie man täglich feststellt, dass durch die neuen Werkzeuge und Möglichkeiten bisherige Denkweisen aufgelockert und ergänzt werden müssen. Danke an Sebastian, Tobias und an das gesamte AI Hub Frankfurt Team für die mega Zusammenarbeit im Rahmen der AI WEEK FFM 2023. 🤝